
Jürgen Klopp – eine der beliebtesten und charismatischsten Persönlichkeiten des Weltfußballs – inspiriert noch immer weit über die Seitenlinie hinaus. Der ehemalige Trainer des FC Liverpool und von Borussia Dortmund, der heute als Head of Global Soccer der Red Bull GmbH fungiert, wird mit dem renommierten Walther-Bensemann-Preis 2025 geehrt – einer Anerkennung, die diejenigen würdigt, die den Fußball als Kraft für Einheit, Verständnis und sozialen Fortschritt nutzen.
Klopps Wechsel von der Trainerbank in die Führungsrolle bei Red Bull im Jahr 2024 überraschte viele. Nach einer glorreichen neunjährigen Amtszeit beim FC Liverpool, wo er 2019 die UEFA Champions League und 2020 den lang ersehnten Premier-League-Titel holte, zog sich Klopp vom Traineramt zurück und übergab die Leitung von Anfield an Arne Slot. Sein Abschied markierte das Ende einer Ära, aber nicht das Ende seines Einflusses. Heute gestaltet er die Zukunft des Fußballs auf globaler Ebene und leitet das Multi-Club-Netzwerk von Red Bull, das sich über Europa, Amerika und darüber hinaus erstreckt.
Eine Familie, die in Liebe und Einfachheit verwurzelt ist
Abseits des globalen Rampenlichts ist Jürgen Klopps Leben tief in seiner Familie verwurzelt. Er ist mit Ulla Sandrock verheiratet, einer ehemaligen Lehrerin, Sozialarbeiterin und Kinderbuchautorin, die in Liverpool liebevoll „First Lady“ genannt wird. Das Paar, das eine tiefe Bindung verbindet, die auf Empathie und Humor beruht, ist seit 2005 zusammen.
Klopp ist stolzer Vater von Marc Klopp, seinem Sohn aus seiner früheren Ehe mit Sabine Klopp. Marc trat in die Fußstapfen seines Vaters als Fußballer, bevor er seine Karriere verletzungsbedingt beendete. Durch Ulla ist Klopp auch ein hingebungsvoller Stiefvater von Dennis, der inzwischen selbst ein Kind bekommen hat, was Jürgen Klopp zu einem stolzen Großvater macht.
Die Familie war für Klopp schon immer ein Zufluchtsort. Er wuchs im Schwarzwald bei seinen Eltern Elisabeth und Norbert Klopp sowie zwei älteren Schwestern auf. Sein verstorbener Vater Norbert, ein Verkäufer und Amateurtorwart, vermittelte Jürgen die Disziplin und die Liebe zum Fußball, die seine Karriere prägen sollten. Seine Mutter Elisabeth war sein stiller Anker, eine beständige Quelle der Güte und des Glaubens.
Auch als sein Ruhm wuchs, verlor Klopp nie den Bezug zu seinen Wurzeln. Freunde und ehemalige Spieler beschreiben ihn oft als „einen Mann des Volkes“, zugänglich, geerdet und stets aufrichtig.
Ehrung eines Fußballvisionärs
Der Walther-Bensemann-Preis, der seit 2006 jährlich vom kicker-Magazin verliehen wird, erinnert an das Vermächtnis von Walther Bensemann, dem Gründer des kicker und Pionier, der Fußball als universelle Sprache des Friedens und der Verbundenheit betrachtete.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen Legenden wie Sir Alex Ferguson, Ottmar Hitzfeld, Vicente del Bosque, Joachim Löw, Christian Streich und Franz Beckenbauer – Größen, die über sportliche Erfolge hinaus Einheit und Integrität förderten.
In diesem Jahr wählte die Jury Jürgen Klopp für seinen außergewöhnlichen Einfluss auf und neben dem Platz. Thiemo Müller, Mitglied der kicker-Redaktion, begründete die Entscheidung:
„Jürgen Klopp ist zweifellos ein würdiger Preisträger und ein wahrer Brückenbauer im Fußball. Trotz seines Superstar-Status bleibt er in seiner Liebe zu den Wurzeln des Fußballs zutiefst authentisch und hält die Idee des Fußballs als Mittel der interkulturellen Verständigung – ganz im Sinne Walther Bensemanns – stets hoch.“
Müller lobte auch Klopps typische Wärme und seinen Humor:
„Was wir direkt mit Walther Bensemanns Mentalität verbinden, ist Klopps erfrischender Humor im oft allzu ernsten Fußballgeschäft. Sowohl als Trainer als auch als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens verkörpert er einen einzigartigen und authentischen Stil.“
Ein Vermächtnis, das über Trophäen hinausgeht
Klopps Karriere ist zwar von Triumphen geprägt – darunter Bundesliga-Titel mit Dortmund und das europäische Triple mit Liverpool –, doch die Auszeichnung würdigt etwas viel Größeres: seine Menschlichkeit.
Die Jury nannte sein Einfühlungsvermögen, seine Führungsqualitäten und seine Authentizität als Eigenschaften, die ihn zu einem „Brückenbauer für den Fußball“ machen. Seine Fähigkeit, Menschen über Kulturen hinweg zu verbinden, junge Trainer zu inspirieren und Freude am Sport zu vermitteln, hat ihn zu einem der angesehensten globalen Botschafter des Fußballs gemacht.
Als weiteren Beweis seiner Werte hat Klopp zugesagt, das Preisgeld von 10.000 Euro an KickIn zu spenden. Beratungsstelle für Inklusion im Fußball, eine Organisation, die sich für Barrierefreiheit und Inklusion behinderter Fans in ganz Deutschland einsetzt.
Von Anfield in die Welt
Klopp, heute in Salzburg ansässig als globaler Fußballchef von Red Bull, gestaltet weiterhin die Zukunft des Fußballs – nicht von der Seitenlinie aus, sondern mit Weitblick und Einfluss. Unter seiner Führung konzentriert sich das Red-Bull-Fußballimperium, zu dem RB Leipzig, Red Bull Salzburg, die New York Red Bulls und Red Bull Bragantino gehören, auf nachhaltige Spielerentwicklung, psychische Gesundheit und Inklusion in der Fußballkultur.
Für Millionen von Fans ist Jürgen Klopp viel mehr als nur ein Trainer; er ist ein Symbol für Optimismus, Integrität und Humor in einem Fußball, der oft von Druck und Politik geprägt ist. Während er sich darauf vorbereitet, den Walther-Bensemann-Preis 2025 entgegenzunehmen, feiert die Fußballwelt nicht nur die Trophäen, die er gewonnen hat, sondern auch die Leben, die er berührt hat – von den Tribünen in Mainz bis zu den Tribünen in Anfield und darüber hinaus.
„Das Beste am Fußball“, sagte Klopp einmal, „ist, dass er Menschen verbindet – aus jeder Kultur, jedem Land, jeder Herkunft. Das ist die wahre Trophäe.“
Und das ist vielleicht Jürgen Klopps größter Sieg überhaupt.
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